Wer in Sofia lebt oder die Stadt besucht kann jederzeit das Vitosha Gebirge sehen, dass sich wie ein großer Wächter über der Stadt erhebt. Die Silhouette der beiden Gipfel zieht die Blicke der Bewohner seit jeher auf sich. Die Erkundung des nahen Gebirges und seiner einmaligen Natur hatte für die Menschen schon immer etwas Faszinierendes.
Zunächst waren es in historischer Zeit Menschen aus den kleinen Ortschaften in der Nähe, die ihr Vieh am Fuße des Berges und in seinen Wäldern weiden ließen oder dort Holz ernteten.
Es entstanden erste kleine Schutzhütten für Holzfäller und auch Pfade, aus denen sich später Wanderwege entwickelten, die bis heute oft die Hauptwanderwege im Vitosha Gebirge sind.
Mit der Zeit entstand bei Erholungssuchenden ein größeres Interesse am Wandern und Bergsteigen, so dass am 27. August 1895 eine erste Massen–Bergbesteigung des Cherni vrah (2292 m) stattfand, des höchsten Gipfels im Vitosha Gebirge.
Diese Bergtour wurde von dem bulgarischen Schriftsteller Aleko Konstantinov initiiert und gilt als der Beginn des organisierten Tourismus in Bulgarien und auch der bulgarischen Touristenunion (BTS). Bis heute machen sich in jedem Jahr am 27. August Hunderte von Menschen auf, um den Cherni vrah zu besteigen.
Auch längere Aufenthalte im Gebirge waren nun möglich, denn erste befestigte Berghütten, wie Aleko, Selimitsa and Edelweiss wurden mit Hilfe vieler naturbegeisterter Freiwilliger und durch Spenden errichtet. Wanderwege wurden ausgebaut und so besonders interessante Ausblicke zugänglich gemacht.
Der Mensch hat also das Vitosha Gebirge schon sehr lange Zeit maßgeblich beeinflusst und verändert. Doch trotz dieses hohen anthropogenen Drucks hat Vitosha sich ein erstaunlich hohes Niveau an Artenvielfalt bewahrt. Um diese einmalige Natur zu bewahren, wurde der Naturpark Vitosha gegründet und ist wegen seiner Nähe zu Sofia heute das meistbesuchte Schutzgebiet in Bulgarien.
Dank dieses Schutzes können Sie während einer Wanderung durch dieses Gebiet eine große Vielfalt an Pflanzen, Tieren, Quellen, Flüssen, Wasserfällen, Mooren, Seen und Wäldern erleben. Auch an Geologie und Petrographie Interessierte finden hier seltene Objekte.
Genießen Sie Ihren Aufenthalt im Naturpark Vitosha und sammeln Sie einmalige Erinnerungen!
Fotos und Text: Vitosha Naturpark und Veliko Karachiviev bei Unsplash.com